Das Gehäuse einer Steuerbordlaterne der Queen Elizabeth kann eine tolle Geschichte erzählen:

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Dieser Zeitungsausschnitt zeigt die Queen Elizabeth zu einer Zeit, als sie zu Recht der Stolz der britischen Seefahrt war. Das Foto hat Ewald aus einem "Stern" ausgeschnitten. Der Artikel stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1972.

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Der weitere Teil des Stern-Artikels, der sich in Ewalds Unterlagen fand, dokumentiert das Schicksal des Luxusliners: Zweckentfremdet brannte das frühere Traumschiff vor Hongkong aus und wurde später abgewrackt.

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Ein anderer Zeitungsausschnitt aus Ewalds Unterlagen (Quelle unbekannt) dokumentiert das Schicksal der Queen Elizabeth auf Englisch. Es wird dadurch nicht schöner.

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Eine abenteuerliche Reise vom Wrack der Queen Elizabeth in Ewalds Lampenkeller:

Kapitän zur See Roland S. sah die ausgebrannte, halb versunkene Queen, als er eines Tages mit seinem Frachter in Hongkong ankam. Er dachte an Ewald, seinen Schwiegervater, und machte sich auf den Weg: Mit seiner Crew schlich er sich mit einem Schlauchboot nachts zu dem bewachten Wrack, enterte das schräg stehende Deck, hangelte sich irgendwie auf die hoch aufragende Steuerbordseite, hielt unterwegs Ausschau nach einer brauchbaren Lampe für Ewald, entdeckte das verbeulte Positionslicht, griff zu einem mitgebrachten Werkzeu und wurde beim Abschrauben von chinesischen Wachleuten entdeckt. In einer abenteuerlichen Flucht gelang ihm und seinen Männern schließlich die heimliche Rückkehr auf das eigene Schiff. Die Beute musste nur noch von Hongkong in Ewalds Lampenkeller geschmuggelt werden...

Seemannsgarn? Von wegen - Roland war der Indiana Jones der 70er Jahre.

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Link zur Cunard-Line, der die QE in ihrer Glanzzeit gehörte:
http://www.cunard.com/About-Cunard-Line/Cunard-Heritage/The-Fleet/Queen-Elizabeth/

 

Zum guten Schluss: Informativer Artikel über die QE

Der Artikel lag als Word-Datei in Ewalds Unterlagen, Quelle nicht nachvollziehbar.

Die Queen Elizabeth sollte den stolzen Titel "Größtes Schiff der Welt" tragen, denn mit annähernd 84.000 Tonnen sollte sie das werden und bis 1997 auch bleiben. Sie lief am 27. September 1938 vom Stapel, zu einer Zeit, als die drohenden Wolken des Zweiten Weltkriegs bereits aufgezogen waren. Ihr Innenausbau verzögerte sich jedoch ständig, da der in der Luft liegende Krieg viele Arbeitskräfte zur Renovierung der Kriegsflotte beanspruchte.

Als der Zweite Weltkrieg am 1. September 1939 ausbrach, waren die Arbeiten an der Queen Elizabeth noch nicht beendet und so harrte sie in unfertigem Zustand ihrer ungewissen Zukunft. Viele Vorschläge wurden gemacht, unter ihnen auch der, sie zur Verschrottung zu verkaufen. Andere schlugen vor, sie an die USA zu verkaufen oder in einen Flugzeugträger umzubauen. Am Ende entschied man sich, sie als Truppentransporter einzusetzen.

Aber Eile war geboten. Die Queen Elizabeth, das größte Schiff der Welt, war natürlich ein primäres Angriffsziel der deutschen Luftwaffe, denn was für ein Schlag wäre es für die Alliierten, wenn es den Deutschen gelänge, sie zu versenken. Aufgrund der Bedrohung durch deutsche Bomber und mögliche Sabotageakte war klar, dass der Umbau in einen Truppentransporter nicht in England stattfinden konnte. Und so lief sie im Februar 1940 zu ihrer Jungfernfahrt aus.

Nach vier Tagen, am 7. März, erreichte die grau gestrichene Queen Elizabeth New York und wurde neben ihrem Partnerschiff und der Normandie festgemacht. Zwei Wochen lang lagen sie nebeneinander, die drei größten Schiffe der Welt. Bis zum Ende des Krieges leisteten die beiden Schiffe was sie konnten, transportierte jedes doch eine ganze Division.

Nach dem Krieg wurde die Queen Elisabeth ihrer ursprünglichen Bestimmung als luxuriöses Passagierschiff über den Atlantik zugeführt. Erst die zunehmende Konkurrenz durch modernere Schiffe und den Flugverkehr in den 50ern führten dazu, dass das große Schiff nicht mehr wirtschaftliche betrieben werden konnte.

Schließlich standen den 1.200 Mann Besatzung nur noch 200 zahlende Passagiere gegenüber. 1965 entschied man, die inzwischen 30 Jahre alte Queen Mary durch einen neuen Liner zu ersetzen. Es sollte die Queen Elizabeth 2 (QE2) werden.

Umbenannt in "Seawise University“ begannen die umfangreichen Umbauarbeiten an der alten Queen Elizabeth. Sie wurde komplett neu ausgestattet und ihr Interieur erhielt einen mehr orientalischen Look. Kurz vor ihrer Jungfernfahrt als schwimmende Universität brach am 9. Januar 1972 ein Feuer aus.

Der großartige neue Aufbau schmolz durch die extreme Hitze und brach schließlich nach innen ein. Löschschiffe versuchten den Brand unter Kontrolle zu bekommen und pumpten abertausende von Litern Wasser in das Innere des Schiffes, das sich, ähnlich wie bei der Normandie dreißig Jahre früher, allmählich zur Seite zu legen begann. Während der Nacht neigte sich die alte Queen Elizabeth immer mehr und kenterte schließlich. Am nächsten Morgen lag sie ausgebrannt und halb versunken im Hafenbecken von Hong Kong. I

n diesem Zustand war sie nicht mehr zu retten und so entschloss man sich, sie zum Abwracken freizugeben.

Einmal noch kehrte das Schiff ins Rampenlicht der Welt zurück, als es als Kulisse für den James-Bond-Film "The Man with the Golden Gun" diente. Erst 1974 wurden die traurigen Überreste des immer noch größten Schiffes der Welt von einer japanischen Firma entfernt und verschrottet.

Erst 1997 sollte die "Destiny" mit ihren 101.000 Tonnen den Titel des größten Passagierschiffes der Welt übernehmen, zu einer Zeit, als die Queen Elizabeth schon über zwanzig Jahre nicht mehr existierte.

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